Napalm Lullaby #1

Napalm Lullaby #1

Dystopie und Religionskritik à la Rick Remender

"Napalm Lullaby" entführt die Leser in eine düstere, faszinierende Welt, die von einer strengen Theokratie beherrscht wird. Ein Kind wird im Glauben erzogen, Gott zu sein, während ein fanatischer Kult überzeugt ist, die einzig wahre Moral zu verkörpern. Diese Gesellschaft stellt ihre Mitglieder vor eine grausame Wahl: sich einem absoluten Glauben zu unterwerfen oder in den toxischen Slums am Rand der Gesellschaft zu vegetieren. Fünfzig Jahre nach der Machtergreifung des „Herrlichen Führers“ machen sich ein Geschwisterpaar auf den Weg, um nicht nur ihr eigenes Schicksal, sondern auch das Schicksal ihrer Welt zu verändern – mit einem Ziel, das ebenso mutig wie erschreckend ist: Sie wollen Gott töten.

Remender macht was Remender so macht

Das Werk stammt aus der Feder von Rick Remender, einem Autor, der für seine komplexen und vielschichtigen Erzählungen bekannt ist. Sein Markenzeichen ist die Verschmelzung von emotionalem Storytelling mit philosophischen Reflexionen. Die Dialoge in seinen Werken sind oft roh, ehrlich und mit einer Tiefe versehen, die zum Nachdenken anregt. Seine Charaktere sind meist introspektiv und hinterfragen sowohl ihre Welt als auch sich selbst in inneren Monolgen, was den Geschichten oft eine zusätzliche Dimension verleiht.

(Über)Komplexe Strukturen

Diese Elemente, die Remenders Stil so besonders machen und mich auch oft begeistern, sind auch in Napalm Lullaby wiederzufinden. Dennoch blieb die Geschichte für mich überraschend distanziert und ich konnte keinen Zugang dazu finden.

Die Handlung kombiniert Action mit tiefgründiger Thematik, aber der Funke wollte bei mir nicht überspringen. Vielleicht lag es daran, dass mich die ersten Seiten mit ihrer Erzählweise und den komplexen Strukturen schlichtweg überfordert haben, ich musste mehrmals zurückblättern weil ich es nicht verstehen wollte oder konnte.

Ein Fest für die Augen

Ein weiteres Details des Werks sind die Illustrationen von Bengal, einem französischen Künstler, der für seinen ausdrucksstarken Stil bekannt ist. Die Bilder sind ein echter Augenschmaus und verleihen der Welt von Napalm Lullaby eine fesselnde visuelle Kraft und wahren am Ende mein wahres Highlight in diesem Band.

Fazit: Napalm Lullaby ist zweifellos ein ambitioniertes Werk mit einer tiefgründigen Thematik, das gesellschaftliche und religiöse Strukturen auf packende Weise hinterfragt. Während die Zeichnungen von Bengal auf höchstem Niveau sind und die Handschrift von Rick Remender unverkennbar bleibt, hat es die Geschichte dennoch nicht geschafft, mich emotional zu erreichen. Vielleicht lag es an meinem persönlichen Zugang oder daran, dass die Komplexität der Erzählung für einen leichteren Einstieg zu hoch war. Für Fans von dystopischen Geschichten, die keine Scheu vor philosophischen und moralischen Fragestellungen haben, dürfte dieses Werk dennoch eine Entdeckung wert sein.

Wer Lust bekommen hat, der findet hier ein Exemplar.

 

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