Der neue Ultimative Spider-Man – ein Muss 

Mit dem ersten Arc des neuen Ultimativen Spider-Man gelingt Jonathan Hickman eine erfrischende Neuinterpretation des ikonischen Helden. Die Geschichte entführt uns in eine Welt, in der Peter Parker nie von einer radioaktiven Spinne gebissen wurde. Stattdessen führt er als Ehemann von Mary Jane Watson und Vater von zwei Kindern ein zwar glückliches, aber dennoch unerfülltes Leben. Doch Peters Bestimmung lässt sich nicht aufhalten, und so wird er schließlich doch zu dem Sprüche klopfenden Wandkrabbler, den wir kennen und lieben.

Trotz der frischen Perspektive bleibt die Essenz von Spider-Man erhalten: Der ewige Kampf, Verantwortung und Familie miteinander in Einklang zu bringen, steht weiterhin im Zentrum der Geschichte.

Ein Blick in die Marvel-Geschichte

Bevor wir tiefer in die Handlung eintauchen, lohnt sich ein kurzer Exkurs: Im Jahr 2000 entstand das erste Marvel-Ultimate-Universum. Dieses alternative Universum bot eine modernisierte und teils auch alternative Perspektive und  auf viele Marvel-Helden und bescherte, zumindest mir, zahlreiche unvergessliche Geschichten. Doch mit Jonathan Hickmans Secret Wars (2015) fand dieses Universum ein Ende – nur wenige Figuren, wie Miles Morales oder der „böse“ Reed Richards, überlebten.

Nun lässt eben jener Hickman ein neues Ultimate-Universum entstehen, dessen Ursprung in der Reihe Ultimate Invasion erzählt wird (ebenfalls auf Deutsch bei Panini erschienen). Mit diesem Neustart beweist Hickman erneut sein außergewöhnliches Talent, komplexe und emotional tiefgehende Geschichten zu entwickeln.

Charaktertiefe und emotionale Resonanz

Hickmans Charakterisierung von Peter Parker ist besonders hervorzuheben. Dieser Peter ist älter, reifer und voller innerer Konflikte – eine facettenreiche Figur, die den Leser sofort in ihren Bann zieht. Die Dynamik zwischen Peter, Mary Jane und ihren Kindern ist glaubwürdig und berührend. Alte Fans werden sich schnell in dieser neuen Welt heimisch fühlen, während Neueinsteiger einen perfekten Einstiegspunkt finden.

Die visuelle Brillanz von Marco Checchetto und David Messina

Checchettos und Messina Zeichnungen sind ein absolutes Highlight des Bandes unter. ergänzen sich sehr gut. Der detaillierte Stil verleiht der Geschichte eine dynamische und elegante Ästhetik. Die Actionszenen sind kraftvoll und mitreißend, während die ruhigen Momente voller Feinfühligkeit gestaltet sind. Besonders beeindruckend ist, wie die Beziehung zwischen Peter und seiner Familie visualisiert – zart, ausdrucksstark und emotional packend.

Der Kern bleibt unberührt

Trotz der radikalen Änderungen im Setting bleibt Hickman dem Kern von Spider-Man treu. Humor, Selbstzweifel und der unerschütterliche Glaube an das Gute durchziehen auch diese Geschichte. Dieser Band beweist eindrucksvoll, dass das Herz von Spider-Man nicht in seinem Alter oder seinen Umständen liegt, sondern in seinem unbeugsamen Willen, das Richtige zu tun – selbst unter schwierigsten Bedingungen.

Überraschungen für Kenner und Neueinsteiger

Auch langjährige Fans werden hier einige Überraschungen erleben. Hickman spielt geschickt mit bekannten Elementen und Figuren aus der Spider-Man-Mythologie und integriert sie in dieses neue Universum, ohne den Respekt vor der Tradition zu verlieren.

Fazit: Der Ultimative Spider-Man Band 1 ist ein Meisterwerk, das alte Fans ebenso begeistert wie neue Leser. Das Kreativteam schafft es, eine frische Perspektive mit den tief verwurzelten Werten zu verbinden, die Spider-Man seit jeher auszeichnen. Die Geschichte ist emotional, spannend und visuell beeindruckend – eins meiner Highlight des Jahres.

Für mich ist dieser Band eine klare Empfehlung und ein Beweis dafür, dass wahre Helden niemals aus der Mode kommen. Sie wachsen mit uns und begleiten uns durch jede Lebensphase. Ein Must-Read für jeden Comic-Fan, welches ihr hier bekommt.

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