Sonic Comic Collection 1 – Comic-Neustart einer Ikone

Sonic Comic Collection: Fallout - Das Schicksal des Dr. Eggman - Die Schlacht um Angel Island

Der irre Igel in einer vom Krieg gezeichneten Welt

Sonic the Hedgehog, hierzulande früher auch bekannt als Sonic der irre Igel, hat eine lange Geschichte hinter sich und ist wahrscheinlich auch vielen ein Begriff, die nie mit seinen Videospielen in Berührung gekommen sind. 1991 bekam der blitzschnelle, blaue Igel sein erstes Videospiel spendiert und schon kurz darauf gesellten sich Adaptionen in Form von Trickserien, wie die eingangs benannte, und Comics dazu und formten sein Image weit über den Inhalt der Spiele hinaus. Seitdem kamen noch unzählige Serien, Spiele, Merchandise-Artikel und sogar Realfilme zu diesem Universum hinzu. Dieser Text, hingegen, beschäftigt sich nur mit den Comics und darum soll es nun auch gehen. 

Ab 1993 begann der Verlag Archie Comics Geschichten über Sonic und seine Freunde, beispielsweise die hoffnungslos verliebte Amy, den schlauen Erfinder Tails oder den kumpelhaften Rivalen Knuckles, sowie seine Feinde, allen voran den größenwahnsinnigen Dr. Robotnik/Eggman, zu publizieren. Es entstand eine lange, von den anderen Medien größtenteils unabhängige Reihe, die über 20 Jahre hinweg wechselnde Kreativteams und auch Qualität präsentierte. Nachdem ein gewisser berühmt-berüchtigter Ken Penders aufgrund kreativer Differenzen die Serie verließ, wurde der Platz frei für Ian Flynn, der die Serie nicht nur seit 2006 begleitet und anleitet, sondern sich zum allgemeinen Sonic-Stammautor gemausert hat. So hatte er auch bei einzelnen Folgen der Sonic Boom-Animationsserie seine Finger im Spiel und hat große Teile von Sonics letzten Videospielabenteuern geschrieben, wie z. B. Sonic Frontiers

Nachdem die Archie-Reihe gecancelt wurde, übernahm IDW Publishing 2017 die Sonic-Comics und damit auch Ian Flynn. Man wollte eine neue Kontinuität erschaffen, unabhängig von den Archie-Comics, und so kam es zu den Geschichten der Sonic Comic Collection, dem vorliegenden Comic-Sammelband. Dieser erste Band einer noch unvollendeten Reihe sammelt die ersten 12 IDW-Hefte, welche zwar eine zusammenhängende Geschichte erzählen, aber immer in Sinnabschnitte bzw. Zyklen von vier Heften aufgeteilt sind. Diese Comic-Ära schließt direkt an das damals neueste Videospiel an, Sonic Forces. Wer die Geschichte dieses Spiels nicht kennt, wird von manchen Aussagen des blauen Igels deshalb wohl etwas vor den Kopf gestoßen sein, wenn dieser beispielsweise wie beiläufig erwähnt, dass er sieben Monate von Eggman gefangen gehalten wurde und so ein weltweiter Eroberungskrieg ausbrechen konnte.  

Ian Flynn versteht es aber, seiner Leserschaft alles schonend beizubringen, was es über die Welt und Charaktere zu wissen gibt. Die ersten Hefte innerhalb dieses Sammelbands begleiten Sonic und seine Kumpels des Widerstands dabei, wie sie hinter Eggmans gescheitertem Welteroberungsversuch aufräumen müssen. Jedes Heft stellt dem blauen Igel dabei einen anderen Nebencharakter aus seiner langen Historie an die Seite, oder führt problemlos neue Charaktere ein, als wären sie schon immer da gewesen. So wird man auch nie überfordert, trotz der großen Anzahl an Charakteren und ihren Fähigkeiten und Hintergrundgeschichten.            

Im weiteren Verlauf der Geschichte wird dann die Suche nach Eggman selbst aufgenommen, der nach seiner letzten Niederlage verschollen zu sein scheint. Im Zuge dessen betritt auch Metal Sonic, eine seiner Erfindungen und beinahe ein Familienmitglied, das Rampenlicht und provoziert eine Konfrontation riesiger Ausmaße, die das Herz jedes Sonic-Fans höherschlagen lässt. So einsteigerfreundlich die Serie auch ist, sie spart nicht mit Referenzen auf vergangene Sonic-Auftritte und weiterem Fanservice. 

Bei all dem Lob der Geschichte, müssen aber auch mal die Zeichnungen gewürdigt werden, immerhin sind Stories nicht der einzige Fokus eines Comics. Die Künstler*innen wechseln in fast jedem Heft der Sonic Comic Collection; die einen legen einen kindlicheren Stil an den Tag, andere gestalten ihr Heft eher im Stil eines Action-Animes. Logischerweise gefallen einem da manche besser und manche weniger, aber sie sind trotzdem alle schön anzusehen und funktionieren gut für das Sonic-Universum. Besonders hervorzuheben ist dabei Tracy Yardley, welcher die Sonic-Comics mindestens so lange zeichnet, wie Ian Flynn sie schreibt, und diese Erfahrung mit den Charakteren spürt man förmlich auf jeder Seite.    

Die Sonic Comic Collection ist ein hervorragender Comic für alle, die graphischen Erzählungen etwas abgewinnen können, die nicht notwendigerweise düster und brutal sein müssen, sondern Hoffnung versprühen. Und das trotz der beschriebenen Ausgangssituation einer Welt, die zuletzt einen Krieg überstanden hat. Besonders Liebhaber von Superheldencomics sind hier an der richtigen Adresse, egal ob sie schon mal Kontakt mit Sonic hatten oder nicht. 30€ mag für den einen oder die andere recht happig erscheinen, aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie jemand aus diesem Band kommt, ohne Spaß gehabt zu haben. Ich freue mich auf jeden Fall auf die nächsten Bände, die bei Egmont erscheinen werden.

Wer nun Lust auf Sonics moderne Comic-Abenteuer bekommen hat, findet diese hier.

 

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